SRH Berlin University of Applied Sciences

Management-Studierende erarbeiten mit Künstler neue Perspektiven

Der australische Künstler und Management-Vordenker Ralph Kerle gibt einen Creative Leadership-Workshop an der Berlin School of Popular Arts.

Der australische Management-Trainer und Multimedia-Künstler Dr. Ralph Kerle, der laut IBM zu einem der 100 Global Creative Leaders der Welt gehört, leitete einen Workshop zum Thema Creative Leadership an der SRH Berlin. Das Thema wurde mit ungewöhnlichen Methoden in Angriff genommen: mit Ton. Das Ziel war, einen kreativen Arbeitsfluss mit Studierenden des Kurses B.A. Creative Industries Management zu entwickeln. Kreativität, das Durchbrechen von Denkmustern und Strukturen war gefragt.

Entwickeln eines kreativen Arbeitsflusses für Wertschöpfung und Wachstum

Kerle nennt seinen Workshop: “Developing Creative Flow to Create Growth and Value“, zu Deutsch, das Entwickeln eines kreativen Arbeitsflusses für Wertschöpfung und Wachstum. Dazu erklärte er kurz die Wichtigkeit von Kreativität und Innovation in Unternehmen und ein oft zu findendes Problem: Obwohl jedes Unternehmen das Potential zu Kreativität hat, entsteht trotzdem oft eine ‚Kreative Lücke‘ durch falsches Management. Solche Unternehmen bezeichnet Kerle als „Business as usual“-Unternehmen. Das Hauptproblem hier ist die Spannung zwischen dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer, durch diese entsteht eine Blockade, die das kreative Arbeiten unmöglich macht. Und genau hier setzt Kerle an. Er bringt den kreativen Fluss zurück ins Unternehmen. Aber wie kommt man von „Business as usual“ zurück zu Kreativität? Mit einem Stück Ton.

Entwickeln einer non-verbalen Kommunikation

Die Studierenden teilten sich in Gruppen auf und dann war schnelles, impulsives Arbeiten gefragt. Jeder Studierende sollten den Ton innerhalb von ein paar Sekunden in eine beliebige Form bringen. Die zweite Aufgabe war es, den Ton weiter zu formen und dann nacheinander auf dem Tisch zu positionieren. Die Aufgabe ermöglichte den Gruppen, sich durch das Anpassen der eigenen Form und das Interagieren als Team zu formen. Danach musste eine beliebe Person aus einem Impuls heraus ihre Skulptur in die Mitte des Tisches legen und die anderen folgten innerhalb von Sekunden. Durch den kurzen Zeitraum und ohne jegliche Absprache des Ablaufs lernten die Studierenden, wie in man in Situationen spontan miteinander interagiert. Eine der letzten Aufgaben war, dass die Studierenden etwas gemeinsam mit ihren jeweiligen Gruppen formen sollten, allerdings ohne Worte. Das Ganze funktionierte ohne Probleme durch Beobachten der anderen Gruppenmitglieder, Anpassen der eigenen Form oder eigene Impulse. Als man später alle Gruppenarbeiten betrachtete, wurde klar, wie effektiv die nonverbale Kommunikation sein kann.

Die Ergebnisse veränderten sich bei jedem Schritt. Die Studierenden wurden schneller in ihren Reaktionen und verinnerlichten das Konzept, sich immer wieder an die anderen Teammitglieder anzupassen. Jedem wurde klar, dass Sprechen nicht der einzige Weg der Kommunikation ist. Manchmal ist es besser, zuerst still zu beobachten und erst dann mit den anderen zusammen zu interagieren.

Der Case

Kerles finale Aufgabe war „The Great Berlin Laptop Competition“ oder der große Berliner Laptop-Wettbewerb. Die Studierenden sollten den Laptop der Zukunft aus Ton formen. Nach ein bisschen Brainstorming machten sich alle Gruppen an die Arbeit und formten ihre Prototypen vom Laptop der Zukunft. Die Ergebnisse wurden dann präsentiert, es gab Würfel-Laptops, die man in der Tasche mit sich herumtragen konnte oder Ringe, die individuell gestaltet werden konnten, mit denen man schreiben und telefonieren konnte. Alle Studierenden sollten nun das Exemplar auswählen, welches sie am besten fanden. Danach wurden die zwei Exemplare mit den meisten Stimmen diskutiert. Am Ende stellte sich heraus, dass obwohl beide völlig unterschiedlich aussahen, waren ihre Haupteigenschaften doch die Gleichen. Wie zum Beispiel: Mobilität, Leichtigkeit, Multifunktionalität und vieles mehr.

Fazit

Kerle erklärte, dass jede Organisation systematisch und einzigartig kreativ ist, allerdings fehlt manchmal der kreative Arbeitsfluss. Deshalb sind Workshops wie Ralph Kerles so wichtig, sie stärken und festigen spontanes, kreatives Denken und Teamwork. Die Teilnehmer entwickeln neue Denkmuster und Strategien, um besser mit zukünftigen Herausforderungen umzugehen.

Ein interessanter Aspekt am Workshop war, dass durch individuelles Arbeiten in der Gruppe und die durch Kommunikation innerhalb der Gruppe ein Gesamtergebnis entstand. Am Ende kamen alle Studierenden in einen kreativen Arbeitsfluss und das Ganze war nicht nur effizient, sondern alle hatten auch sichtlich Spaß. Darüber hinaus waren die Studierenden fasziniert von den Ergebnissen des Workshops: „Wir haben ohne Worte zusammengearbeitet und es gemeistert, alle Ideen der einzelnen zu integrieren und daraus etwas Neues zu gestalten.“

Projektteam

Studierende des B.A. Creative Industries Management

Prof. Dr. Brigitte Biehl

Studiengangsleiterin B.A. Creative Industries Management

Berlin School of Popular Arts